Stand: Januar 2020
INFINITY
Musik aus anderen Sphären: Die Musik auf Infinity unterscheidet sich von der sonstigen aktuellen Musik in vielerlei Hinsicht. Auch wenn die Stücke betitelt sind, enthalten sie keine „Texte“, sondern sind in einer Art Lautsprache gesungen. Auch folgen die Stücke nicht dem bekannten Songschema „Strophe, Refrain, Strophe, Refrain“. Stephanie singt häufig lange Melodiebögen, die sich langsam aufbauen und den Zuhörer auf eine musikalische Reise mitnehmen. Ihre Stimme ist außergewöhnlich: In den mittleren Lagen erdig und warm, in den Höhen glasklar und sehr kraftvoll. Unterlegt und getragen ist der Gesang von genialen Keyboardteppichen und punktuell eingesetzten Instrumenten wie Flöten und Glocken, die jedem Stück eine ganz eigene Atmosphäre verleihen.
Infinity ist Musik, die Ruhe und Aufmerksamkeit erfordert; also nichts zum Nebenherhören. Wer sich ein erstes Bild vom gesamten musikalischen Spektrum machen möchte, sollte in die ersten beiden Stücke reinhören. Kyrie, mein persönlicher Favorit, brilliert durch ein geniales Zusammenspiel von Gesang (mit tollen Halleffekten und einer unglaublichen Range) sowie sphärischen Keyboards (erinnern teilweise an Jean-Michel Jarre). Der passende Sound für eine Reise durch das All. Das getragene Tempo und die Gesamtlänge von über 7 Minuten erlauben einen sehr entspannten Aufbau und eine ständig zunehmende Intensität und Dynamik.
Das zweite Stück, The Cathedral Within, steht für die andere Linie des Albums. Song und Sound leben von eher indianisch, schamanischen Elementen und der Gesang ist deutlich mittenbetonter und neben den Keyboardarrangements spielt diesmal eine Tibet Bell eine tragende Rolle. Die Gesamtstimmung ist melancholisch; ungewöhnliche Harmonieabfolgen und Übergänge erzeugen eine Musik mit Gänsehautfaktor!!! C.F. August 2018